Camilla schildert ihre Eindrücke von der Qualifikation bis zum Wettkampf
Zwei Wochen vor dem eigentlichen Wettkampf gab es im DTB-Stützpunkt in Frankfurt einen Testwettkampf. Er sollte entscheiden, welche Turnerinnen nominiert werden für den DTB-Pokal in Stuttgart. Jeweils fünf Turnerinnen konnten es in eine Mannschaft schaffen, und an jedem Gerät würden davon vier Turnerinnen starten dürfen.
Ich war aufgeregt, weil in meinen Übungen ein paar neue Elemente waren, besonders der Jägersalto am Stufenbarren. Zum Glück haben alle Elemente gut geklappt und ich konnte ohne Sturz durchturnen. Als Claudia Schunk mir gesagt hat, dass ich im Team bin, habe ich mich sehr gefreut! Jetzt waren noch eineinhalb Wochen Zeit an den Feinheiten zu arbeiten und die Übungen zu stabilisieren.
Donnerstagmorgens war es dann soweit, meine Trainerin Narina und ich sind nach Stutt-gart angereist, direkt zum Podiumstraining in der Porsche-Arena! Die Halle war professio-nell hergerichtet, es gab sogar ein Studio für Interviews. Meine Teamkameradinnen und ich haben die Turnerinnen aus den anderen Nationen kennengelernt: Die US-Amerikanerinnen, die Australierinnen, die Italienerinnen, die Turnerinnen aus Großbritannien und Belgien usw. Es war toll, mit all diesen Turnerinnen gemeinsam ein Foto-Shooting zu machen und in einer Halle trainieren zu dürfen!
Nach dem Podiumstraining brachte uns ein Shuttle ins Hotel. Dort gab es für uns dann Abendessen und danach sind wir ins Bett.
Am nächsten Morgen absolvierten wir noch vor dem Frühstück eine kurze Einheit im Fitnessraum. Nach dem Frühstück und einer kurzen Erholungspause sind wir in die Turnhalle des Kunstturnforums Stuttgart gefahren, wo wir, gemeinsam mit den anderen Nationen, nochmals die Möglichkeit hatten, einen Trainingsdurchlauf zu absolvieren. Jetzt wurde in unserem Team auch entschieden, wer von uns welches Gerät turnen darf. Für mein Lieblingsgerät Balken war ich leider nicht nominiert, aber dafür für gleich alle drei anderen Geräte! Jetzt lief alles ganz offiziell ab, sogar die Reihenfolge der Turnerinnen wurde schon festgelegt. Und ganz plötzlich kam die Aufregung! Jetzt, wo man genau wusste, an welchem Gerät man an den Start gehen würde, rückte alles greifbar nah.
Am Nachmittag unternahmen wir noch einen kurzen Ausflug in die Innenstadt, aber schon bald sind wir zum Abendessen zurückgekehrt ins Hotel und dann auch bald schon ins Bett gegangen.
Am Wettkampftag mussten wir früh aufstehen. Mit dem Shuttle ging es für alle in die Porsche-Arena. Die Nervosität bei mir war groß. Überall waren Kameras, Fotografen, Journalisten, Organisatoren, Turnerinnen, Trainer, Physios. Ich war sehr aufgeregt! Beim Einlaufen wurden die Nationen ausgerufen und jede Turnerin persönlich vom Hallen-sprecher genannt.
Dann ging alles ganz schnell, wie in einem Traum. Den Wettkampf fand ich sehr schön, denn der Zusammenhalt in unserem Team war super, alle haben sich gegenseitig ange-feuert. Als Team haben wir es auf den 5. Platz geschafft!
Nach unserem Wettkampf und der Siegerehrung sind wir noch in der Halle geblieben, weil wir den Wettkampf von den Seniorinnen angeschaut haben.
Auch am nächsten Tag ging es wieder früh in die Halle, um diejenigen von uns anzufeuern, die es in die Finals geschafft hatten. Anschließend schauten wir noch beim Mixed-Cup zu, wo Männer und Frauen zusammen turnen. Am Abend haben wir uns alle voneinander verabschiedet und meine Trainerin und ich sind nach Hause gefahren. Es war ein tolles Erlebnis und wirklich schön, dass mit den anderen Turnerinnen zusammen zu erleben!
Camilla Eberle